Andacht 12/2021:

„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der Herr.“
                     
Sacharja 2, 14 (L)

Töchter reagieren nicht immer mit Jubel auf neue Mitbewohner. Anfang letzten Jahres kündigten wir unseren Töchtern an, dass jemand kommen will, um bei uns zu wohnen. Es ging um eine Austauschschülerin, die für einige Monate nach Berlin kommen sollte. (Am Ende kam sie doch nicht, weil die Corona-Pandemie ausbrach.) Beim Nachdenken über das Wort der Propheten Sacharja fielen mir die lebhaften Proteste wieder ein, die wir Eltern mit der Ankündigung auslösten. Wenn jemand bei uns einzieht, so die Bedenken unserer Töchter, dann wird ja alles ganz anders, dann ändert sich unser gewohntes Leben. Die Töchter brachten die Sache auf den Punkt.
Sacharja fordert die Tochter Zion auf, über seine Predigt zu jubeln. Die „Tochter Zion“ sind die Einwohner Jerusalems, sowohl Frauen als auch Männer.

Andacht 11/2021:

„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.“
                     
2. Thess 3, 5 (L)

„Na, wie läuft’s denn so?“ Mit diesen Worten fragen Menschen einander, wie es denn so geht, mit den alltäglichen und vielleicht auch größeren Aufgaben und Zukunftsprojekten. Hätte man dem Apostel Paulus und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen diese Frage gestellt, so hätten sie wohl geantwortet: „Brüder und Schwestern, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde wie bei euch.“ Mit dieser Antwort jedenfalls setzt der Abschnitt ein, aus dem der Monatsspruch stammt (2. Thess 3, 1). Und man ahnt es schon: Es gibt Schwierigkeiten.

Andacht 10/2021:

„... und lasst uns aufeinander achthaben
und einander anspornen
zur Liebe
und zu guten Werken ...“
                     
Hebräer 10, 24 (L)

        Was ist noch zu tun, wenn schon alles getan ist?

Der Versuch, Gott durch Opfer gnädig zu stimmen, muss kläglich scheitern. Auf dieses Dilemma wird im zehnten Kapitel des Hebräerbriefes hingewiesen: Das Opferritual, das eigentlich eine entlastende Wirkung haben soll, wirkt eher belastend. Mit jedem Opfer werden die Betroffenen an ihre Sünden erinnert. Einmal jährlich zu bestimmten Festen oder je nach Anlass. Wer opfert, bleibt in der Rolle der Sünderin, des Sünders. Der Blick ist auf das eigene Scheitern und Versagen gerichtet. Mit dem Opfer wird die Last nicht von den Schultern genommen, im Gegenteil sie wird erschwert.

Andacht 09/2021:

„Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt’s in einen löchrigen Beutel.“
                     
Haggai 1, 6 (L)

Arbeit, Nahrung, Trinkwasser, Kleidung, Geld: In der ersten Predigt des Propheten Haggai geht es um ganz handfeste Dinge. Die Rede trägt ein exaktes Datum: erster Tag des sechsten Monats des zweiten Regierungsjahrs des Perserkönigs Darius. Laut den Kommentaren entspricht das dem 29. August 520 vor Christus. Vom Datum her ist das Prophetenwort also fast auf den Tag genau passend ausgesucht als Monatsspruch für den September 2021, genau 2540 Jahre und zwei Tage nach Haggais Predigt. (Und falls die Leserinnen und Leser jetzt nachrechnen: Ja, es sind tatsächlich 2540 Jahre.) Das Datum passt, aber passt denn auch die Botschaft in den September 2021?

Andacht 08/2021:

„Neige, HERR, dein Ohr und höre!
Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!“
                     
2. Könige 19, 16 [E]

Muss man Gott wirklich bitten, dass er hinhört und hinsieht? Sieht und hört Gott nicht eh schon alles, wenn er denn der allmächtige und allwissende Gott ist? Doch hier geht es nicht um eine rechte Lehre von Gott oder vom Glauben, sondern darum, wie man betet – vor allem, wie man in Situationen der Not betet. In der Bibel gibt es viele Gebete, die Gott ansprechen, als wäre er ein Mensch. In erster Linie wählen Betende diese allzu menschlichen Worte und Vorstellungen, weil sie selbst Menschen sind. Wie sollen denn die Worte sein, dass man den allmächtigen Gott angemessen anspricht?! Hat Gott Ohren und Augen wie ein Mensch – Augen, die manchmal schlafen? Ohren, die manchmal taub sind? Das Besondere an Gott, wie ihn uns die Bibel bezeugt, ist, dass er uns Menschen sehr entgegenkommt, sich zutiefst auf uns Menschen einlässt.

Andacht 07/2021:

„Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“
                     
Apg. 17, 27

Wie ist das, wenn ich heute von Gott erzähle? Wie kommt es in meinem Umfeld an? Paulus begegnet in Athen einem Umfeld, das mit der Botschaft vom Evangelium noch nicht viel anfangen kann. Die Stadt ist geprägt von Götzenbildern, philosophischen Meinungen und Menschen, die ihn als „Schwätzer“ abtun. Es gibt jedoch auch viele neugierige Stimmen unter ihnen. Wissbegierige Menschen, die hören wollen, was Paulus Neues zu erzählen hat.
Wie ist das bei uns heute? In den Buchhandlungen und im Internet finden sich zahlreiche Bücher und Zeitschriften, die von den Vorteilen gelebter Spiritualität berichten. Es ist kein Tabuthema, an eine „höhere Macht“ zu glauben – wie auch immer diese aussehen mag.

Andacht 06/2021:

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“
                     
Apg. 5, 29 (EÜ)

In den Lutherbibeln ist dieser Satz fett gedruckt. Das signalisiert: Achtung! Hier haben wir eine biblische Kernstelle vor uns. Merke sie dir gut. Gegen ein solches Verfahren ist nichts einzuwenden. Jedenfalls dann nicht, wenn man diese Sätze nicht aus dem Zusammenhang reißt. Bloße Schriftzitate, aus dem Kontext der biblischen Überlieferung herausgerissen, sind immer gefährlich. Damit kann man zum Fanatiker werden oder zur Fanatikerin, von Schlimmerem ganz zu schweigen. Lassen wir uns also vom Fettdruck dazu anregen, genau hinzuschauen.

Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

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